Sonntag, 6. November 2011

Teil 5.2.. ganz allgemein aus der Welt im Osten


Ok, ich hab mir das jetzt so gedacht: dieser zweite Teil der Nr. 5 dreht sich um die allgemeine Lage hier und der nächste, dritte, Teil wirft dann ein Licht auf die beiden Rubin-Spiele gegen Rostov am Don und Tottenham Hotspur. Auf die Weise muss keiner was lesen, was ihn nicht juckt und ich bin nicht abgeschreckt von der Aufgabe, nen elend-langen Text schreiben zu müssen ;)

Wichtigster Lebensumstand, der sich hier verändert hat: ich habe neues Internet. Der Modem-Stick von MTC war richtig richtig düster (Leute, die mit mir via Skype oder Facebook geredet haben werden das bestätigen können) und nachdem die zwei Monate Gratisnutzung nach Anschaffung abgelaufen waren, hab ich mir einen neuen Stick vom Konkurrenten Megafon zugelegt. Für den gleichen Preis läuft nun alles besser, es gibt keine Probleme mehr und die weite Welt des Webs steht mir wieder offen - was besonders im Hinblick auf Sport-Übertragungen und Kommunikation echt Bombe ist ;)

Uni-mäßig ist derzeit nicht sooo viel los, da letzten Freitag russischer Feiertag war und diese Woche Do&Fr tatarische Feiertage sind. Dh, diese Woche liegt für mich nur Mittwoch ein Uni-Besuch an - der dann allerdings auch mit 3 Doppelstunden. Muss sich ja lohnen. Der russische Feiertag am 04.11. bezieht sich auf die Befreiung von der polnisch-litauischen Besatzung im Jahr 1612 - also während der Zeit der Wirren. Was das genau für tatarische Feiertage sind weiß ich gar nicht, muss es aber demnächst eh rausfinden ... zwecks einer Hausaufgabe, für die ich darüber nen Text schreiben muss. Yeah. Freude.

Ach ja, und wer immernoch nicht weiß, wo genau ich gegenwärtig rumgeister - hier kann man das sehr schön sehen:
http://v3.luftlinie.org/kazan_Leipzig

<--- übrigens der junge Lenin (Student an der Kazaner Uni)

Was sonst noch? Hm, es wurden mal wieder einige neue Bars und ähnliches ausprobiert. Gemeinsam haben alle mehr oder weniger, dass man teilweise ewig auf die Bestellung warten muss bzw bis man überhaupt bestellen darf. Ist leicht nervtötend, aber wohl dem Land und der Tatsache geschuldet, dass man uns recht schnell als Ausländer enttarnen kann :P wobei, auch wenn Einheimische dabei sind geht es nicht unbedingt schneller. Keine Ahnung. Kann man eh nichts dran ändern, warum sich also aufregen?

Mein Pensum des Aufregens hab ich am Anfang des Semester schon aufgebraucht, als ich hier ankam und 3 Tage in einem abgefuckten, baufälligen Wohnheim reingestopft wurde, in einem Zimmer und einem Bett, was einem anderen gehörte, der sich aber eh die meiste Zeit woanders aufhielt.. und alles nur, weil man wegen der Vorbereitung auf einen Feiertag mit Stadtfest (an dem eh keiner Arbeit.. was bereitet man da als Office für die ausländischen Studenten bitte vor??) und der Erkrankung einer Kollegin, von der ich bis dahin noch nie und seitdem auch nie wieder etwas gehört habe, nicht darum kümmern konnte oder wollte. Und das man zich Mal nachfragen muss, bis man eine Antwort oder einen Plan fürs Weitere bekommt hat sich seitdem auch nicht wirklich geändert... Naja, eeegal. Ich stempel das mal als "russisches Organisationstalent" ab.

Ansonten war noch erwähnenswert: Ein Konzert. Das heißt, wir dachten es wäre eins. Am Ende war es ein unwahrscheinlich unfreiwillig komischer Abend voller Gerede und ein bisschen Musik. Zumindest bis zur Pause. Was danach kam weiß ich nicht mehr, da war ich schon weg ;) Es war eine Jubiläumsshow für eine Cellistin (schreibt man das so?), bei der Schüler & Weggefährten mit ihr musizierten und sie beglückwünschten. An sich ja keine schlechte Sache, die Musik war auch echt gut, nur leider war die Aufziehung der Veranstaltung (Technik etc) einem Vorspielen von 12-jährigen Musikschülern würdig.
Das Licht flackerte die ganze Zeit, ging mal an, mal aus oder setzte den Spot einen guten Meter neben das Mikro und den Spielenden/Sprechenden Mensch auf der Bühne. Der saß entsprechend sprichwörtlich im Dunkeln. Es wurden Instrumente auf der Bühne vergessen, später dann inmitten eines anderen Beitrages noch schnell heruntergetragen ... ein Mensch mit einer Kamera auf der Schulter rannte von A nach B und hielt Musikanten und Publikum gleichermaßen das Objektiv und die kameraeigene Lampe ins Gesicht.. welche aber wirklich nur minimal störte und blendete. Schließlich war das Hauptlicht eh die meiste Zeit an, oder flackerte kurz auf, sodass sich die Augen an den stetigen Wechsel recht schnell gewöhnen konnten.
Ach, es war echt köstlich! Ich wusste nicht, dass Konzerte zu einer Trash-Veranstaltung werden können. Aber dann wiederum: wenns bei Filmen geht, wieso nicht auch bei Musik? :)

Die nächsten Tage werden wohl überwiegend für Hausaufgaben, Lernen, Lesen (endlich hab ich Zeit, A Clash of Kings weiterzulesen!) und Praktikumssuche draufgehen... ah, und Postkarten schreiben, natürlich ;)

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