Sonntag, 25. September 2011

Fußball, Party und die lieben Russen


Ok, Zeit für Teil 2!

Ich werde einfach mal versuchen, mindestens alle 7 Tage etwas reinzusetzen. Auf die Weise sammelt sich nicht wahnsinnig viel an und es kommt ein gewisser Rhythmus für die Leute zustande, die hier tatsächlich mehr als den einen Höflichkeitsblick reinwerfen wollen ;)

Also, was gibts zu erzählen? Verschiedenes. Immerhin waren die letzten Tage doch relativ ereignisreich. Ein Highlight war dabei sicherlich der erste Besuch im Kazaner Zentralstadion zum Spiel Rubin Kazan vs Zenit St. Petersburg. Der Siebte gegen den Ersten der 1. russischen Fußballliga. Die Ticketpreise sind (umgerechnet) mit 1-15 Euro in allen Bereichen sehr sehr moderat gehalten und laden daher zum häufigen Besuch ein. Laut der Wiki-Seite sollen da angeblich über 30 000 Leute reinpassen - das halte ich aber für ein mittelgroßes Gerücht.. siehe Bilder^^ Das Spiel allerdings war Bombe! Rubin hats tatsächlich hinbekommen, nach 2:0-Führung noch 2:3 zu verlieren. Es gab massig Torraumszenen, einen Elfer, einige Karten, Pyro bei den Petersburger Fans und allgemein klasse Stimmung. Die Vorfreude steigt, wenn es am Donnerstag in der Europa Leauge gegen POAK Saloniki geht - diesmal evtl im Rubin-Fan-Block!

Nächstes Highlight: Montag Geburtagsfeier von Pia bei mir in der Wohnung!
Warum? weil ich Platz ohne Ende, keine nervige Sicherheitsmannschaft im Haus und auch keine Ausgangssperre habe. Oh, und weil meine Wohnung im Gegensatz zum Neuen Wohnheim kein umgekehrtes Gefängnis ist, in das Nicht-Einwohner niemals nicht rein gelassen werden!
Bringen wir es also auf den Punkt - die Feier war top! Leute von der Metro abgeholt, in die Wohnung rein gekommen und BOUM (wie die Französin hier sagt): Stimmung sofort ohne Vorlaufzeti vorhanden! Sowas geht echt nur mit 6-7 verschiedenen Nationalitäten, x Sprachen und ner Menge Erzähldrang auf relativ kleinem Raum! Sogar das Aufräumen am nächsten Tag war angenehm... positively weird.

Ansonsten war die Woche geprägt von Uni und kaltem Wetter. Wobei Uni auch so ne Sache ist.. manche Dozenten geben einem unwahrscheinlich viele Hausaufgaben auf, man quält sich durch und bei der nächsten Veranstaltung verkündet besagte Dozentin nach ein paar Minuten, sie müsse mal weg und komme evtl sogar wieder. Jo. Genau. C'est clair (ja, ich lerne hier nebenbei auch noch etwas Französisch!)

Was auf jeden Fall noch Erwähnung finden sollte: die Menschen hier. Von totaler Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit bis zum genervten, anpöbelnden Kack-Schmock ist hier jeder Menschenschlag vorhanden!
Als ich meine Sachen aus der Übergangsunterkunft im Alten Wohnheim geholt und abends in meine neue Wohnung zurückgekehrt bin (ich hatte mich tagsüber dort mit der Vermieterin getroffen und gut mit ihr verstanden), habe ich die Küche voller Einkäufe, Getränke und Lebensmittel aus ihrem Garten vorgefunden! Am nächsten Tag rief ich bei ihr an und habe mich überschwenglichst bedankt - damit kann man ja nun echt nicht rechnen! Mehr noch, 2-3 Tage später klopft es an der Tür, steht die Mutter der Vermieterin da und bringt mir selbstgemachte Suppe in Gläsern abgefüllt und noch ein paar andere Dinge vorbei! Wieder kam ich aus dem Bedanken nicht mehr heraus! Ich freu mich jetzt noch über diese Freundlichkeit, wenn ich daran denke!
Auf der anderen Seite gibt genauso oft wie nicht die unglaublich genervten Kassierer(innen), Büro-Menschen und Wachleute, die einen angucken wie ein Panzer und einen einfach nicht verstehen wollen wenn man etwas sagt oder fragt... Wenn man an der Kasse im Supermarkt etwas sagt, was über den Plastiktüten-Wunsch hinausgeht, wird man schon gelegentlich mit einem Kopfschütteln, einem genervten Blick und einem vor sich hin gebrabbelten "ich verstehe kein Wort" bedacht. Witzig - oder eher interessant - ist es dann, wenn der Herr oder die Dame hinter einem in der Reihe alles genau verstanden hat und die selben Worte, wie man sie selbst vor wenigen Momenten noch gebraucht hatte, der Kassiererin ein zweites Mal entgegenspricht. Und diese - oha! - versteht nun auf einmal alles ganz genau... ist aber immernoch genervt.
Ein vielschichtiges Volk, die Russen .. bzw Tataren ... bzw die Einwohner von Kazan!

Soviel erstmal dazu. Dann also wieder unter der Woche oder joa, halt am kommenden Wochenende. Aloha!

PS. ich merke gerade: der erste Monat ist gleich rum. Wahnsinn. geht doch wesentlich schneller als gedacht. oder sieht das jemand anders?

Samstag, 17. September 2011

Rückblick

So! Hab mich breitschlagen lassen und starte auch einen Blog.. daaaahh!

Hab eben schon eine andere Blog-Plattform getest, dort einen halben Roman geschrieben, auf "Speichern" geklickt und alles war weg. Typisch.

Naja, auf ein Neues. Ich bin ja schon 3 Wochen hier und einige haben noch gar nix von mir gehört oder gelesen, daher geb ich erstmal einen kurzen Rück- und Überblick. Daher wird dieser Post vermutlich etwas länger.. die anderen versuch ich aber leserfreundlich kurz zu halten. Und sobald ich rausgefunden habe wie man hier (auch mal mehr als ein paar) Bilder postet bzw anhängt wird da sicher auch noch was kommen. Ansonsten verweise ich halt auf Facebook oder meinen guten Willen und einen E-Mailanhang ;)

Auf denn nun also! Beginnen wir mit dem Fazit der ersten Wochen: Ich lebe noch!
Nach meiner Ankunft, dem Fahrstil des Menschen, der mich vom Flugplatz abgeholt hat und besonders den ersten 3 Tagen im Alten Wohnheim war das nicht immmer so sicher. Aber anders als zu Beginn befürchtet wurde ich weder ausgeraubt, bin nicht mit dem uralten Fahrstuhl abgestürzt und habe weder Tetanus noch irgendwas anderes bekommen. Genaueres dazu erzähl ich mal bei nem Bier im Pub oder so - das würde jetzt den Rahmen sprengen^^

Naja, danach bin ich in eine Ein-Raum-Wohnung umgezogen. Nicht ins Wohnheim, wo man nur nach 23 Uhr reinkommt, wenn man es vorher angemeldet hat (schriftlich) ... oder wo man sich gegenseitig in anderen Häusern nicht besuchen darf... oder wos kein warmes Wasser gibt... und so. Nein, ich wohne alleine. Kostet etwas mehr, ist es aber auch wert. Daran ändert auch die Baustelle vor der Tür nix die hier irgendwie 24h/Tag in Betrieb ist.

Die Stadt ist echt schön! Besonders die Innenstadt kann sich wirklich sehen lassen! Kreml, Fußgängerzone, Metrostationen... alles nicht unschön! Wir wohnen allerdings leicht ausserhalb (Nähe der Metrostation Prospekt Pobedij, wers googlen will^^) und das ist halt Stadtrand und Massen-Wohngegend. Vergleichbar mit Gotha-West, Berlin-Marzahn, Potsdam-Schlaatz oder Leipzig-Grünau ;)

Was noch? Ach ja, Uni. Die.... läuft. Mach halt nur Sprachkurse. Die sind soweit überwiegend nicht schlecht. Grammatik, Leseverstehen, Sprechen, Umgangssprache, Phonetik, Formalsprache... und russische Lieder und Filme. Da singen/gucken wir tatsächlich russische Lieder und Filme :)

Die ausländischen Studenten sind überwiegend sehr cool unterwegs! Sogar die Franzosen und Amerikaner sind - ganz entgegen des gängigen Stereotyps - unwahrscheinlich sympathisch und witzig!
Man trifft sich, macht was .. wenn auch ungewöhnlich früh^^ ab 23 Uhr werden die öffentlichen Verkehrsmittel stillgelegt. Dh Taxi oder laufen. das suckt. Gekoppelt mit der 23 Uhr-Einlass-Regel vom Wohnheim, in dem die Meisten wohnen, suckt das noch mehr. Aber naja, da gehts halt schonmal um 18 Uhr in der Bar los. Man ist ja flexibel.

Heute gehts alternativ noch zu einer Wohnungsparty, morgen ins Stadion zu Rubin vs Zenit St. Petersburg (für sagenhafte 40 Rubel! :)) und Montag gibts dann bei mir eine Gebu-Feier für ein ausländisches Mädel aus Bayern... im Wohnheim können wir ja nicht feiern. Da kommen Nicht-Wohnheim-Wohner nämlich gar nicht rein. Nichtmal mit Besucherausweis oder so nem Schmarn... schon leicht paranoid, der Kontrollwahn, den die Behörden hier an den Tag legen. Naja, ist halt so.

Glaub, das wars erstmal. Fortsetzung folgt.