Freitag, 18. November 2011

5.3 Rostov/Tottenham in Kurzform


.... ok, das hat jetzt doch ein wenig gedauert. Und weils schon wieder ein wenig gedauert hat, nur eine ganz kurze Zusammenfassung der beiden besagten Spiele: gegen Rostov war das Stadion relativ leer, es war recht kalt und "wir" haben 1:1 gespielt. War an sich aber ok. Gegen Tottenham war die Bude fast ausverkauft, würde ich mal behaupten. Das Spiel war auch recht unterhaltsam und ansehlich... das absolute Highlight des Abends war aber ein Fan, 5 Reihen hinter uns. Der war offensichtlich auf Speed oder E, denn er hat wirklich das komplette Spiel (inklusive Halbzeit) mit sich selbst Party gemacht - gerufen ("Kazaaaaan Tatarstaaaaan"), getanzt (anders kann man es echt nicht sagen) und bei Minus 2 Grad geschwitzt wie in einer finnischen Sauna. War wahnsinnig unterhaltsam, ehrlich! Ich hab ihn sogar auf Video - einen kurzen Ausschnitt versuche ich nachher mal hochzuladen, wenn ich wieder daheim bin..

Was sonst war? Hausaufgaben. Weil wir hier 2 Feiertage hatten und eine komische Versammlung der Lehrkräfte hatten wir die letzten Wochen ein paar Tage mehr frei - aber als Ersatz natürlich wunderbarste Übungen für daheim.

Und sonst natürlich noch Partys, Stadtrundgänge und viel viel Schnee. Dazu dann später mehr, jetz muss ich zur Uni. Haudi!

Sonntag, 6. November 2011

Teil 5.2.. ganz allgemein aus der Welt im Osten


Ok, ich hab mir das jetzt so gedacht: dieser zweite Teil der Nr. 5 dreht sich um die allgemeine Lage hier und der nächste, dritte, Teil wirft dann ein Licht auf die beiden Rubin-Spiele gegen Rostov am Don und Tottenham Hotspur. Auf die Weise muss keiner was lesen, was ihn nicht juckt und ich bin nicht abgeschreckt von der Aufgabe, nen elend-langen Text schreiben zu müssen ;)

Wichtigster Lebensumstand, der sich hier verändert hat: ich habe neues Internet. Der Modem-Stick von MTC war richtig richtig düster (Leute, die mit mir via Skype oder Facebook geredet haben werden das bestätigen können) und nachdem die zwei Monate Gratisnutzung nach Anschaffung abgelaufen waren, hab ich mir einen neuen Stick vom Konkurrenten Megafon zugelegt. Für den gleichen Preis läuft nun alles besser, es gibt keine Probleme mehr und die weite Welt des Webs steht mir wieder offen - was besonders im Hinblick auf Sport-Übertragungen und Kommunikation echt Bombe ist ;)

Uni-mäßig ist derzeit nicht sooo viel los, da letzten Freitag russischer Feiertag war und diese Woche Do&Fr tatarische Feiertage sind. Dh, diese Woche liegt für mich nur Mittwoch ein Uni-Besuch an - der dann allerdings auch mit 3 Doppelstunden. Muss sich ja lohnen. Der russische Feiertag am 04.11. bezieht sich auf die Befreiung von der polnisch-litauischen Besatzung im Jahr 1612 - also während der Zeit der Wirren. Was das genau für tatarische Feiertage sind weiß ich gar nicht, muss es aber demnächst eh rausfinden ... zwecks einer Hausaufgabe, für die ich darüber nen Text schreiben muss. Yeah. Freude.

Ach ja, und wer immernoch nicht weiß, wo genau ich gegenwärtig rumgeister - hier kann man das sehr schön sehen:
http://v3.luftlinie.org/kazan_Leipzig

<--- übrigens der junge Lenin (Student an der Kazaner Uni)

Was sonst noch? Hm, es wurden mal wieder einige neue Bars und ähnliches ausprobiert. Gemeinsam haben alle mehr oder weniger, dass man teilweise ewig auf die Bestellung warten muss bzw bis man überhaupt bestellen darf. Ist leicht nervtötend, aber wohl dem Land und der Tatsache geschuldet, dass man uns recht schnell als Ausländer enttarnen kann :P wobei, auch wenn Einheimische dabei sind geht es nicht unbedingt schneller. Keine Ahnung. Kann man eh nichts dran ändern, warum sich also aufregen?

Mein Pensum des Aufregens hab ich am Anfang des Semester schon aufgebraucht, als ich hier ankam und 3 Tage in einem abgefuckten, baufälligen Wohnheim reingestopft wurde, in einem Zimmer und einem Bett, was einem anderen gehörte, der sich aber eh die meiste Zeit woanders aufhielt.. und alles nur, weil man wegen der Vorbereitung auf einen Feiertag mit Stadtfest (an dem eh keiner Arbeit.. was bereitet man da als Office für die ausländischen Studenten bitte vor??) und der Erkrankung einer Kollegin, von der ich bis dahin noch nie und seitdem auch nie wieder etwas gehört habe, nicht darum kümmern konnte oder wollte. Und das man zich Mal nachfragen muss, bis man eine Antwort oder einen Plan fürs Weitere bekommt hat sich seitdem auch nicht wirklich geändert... Naja, eeegal. Ich stempel das mal als "russisches Organisationstalent" ab.

Ansonten war noch erwähnenswert: Ein Konzert. Das heißt, wir dachten es wäre eins. Am Ende war es ein unwahrscheinlich unfreiwillig komischer Abend voller Gerede und ein bisschen Musik. Zumindest bis zur Pause. Was danach kam weiß ich nicht mehr, da war ich schon weg ;) Es war eine Jubiläumsshow für eine Cellistin (schreibt man das so?), bei der Schüler & Weggefährten mit ihr musizierten und sie beglückwünschten. An sich ja keine schlechte Sache, die Musik war auch echt gut, nur leider war die Aufziehung der Veranstaltung (Technik etc) einem Vorspielen von 12-jährigen Musikschülern würdig.
Das Licht flackerte die ganze Zeit, ging mal an, mal aus oder setzte den Spot einen guten Meter neben das Mikro und den Spielenden/Sprechenden Mensch auf der Bühne. Der saß entsprechend sprichwörtlich im Dunkeln. Es wurden Instrumente auf der Bühne vergessen, später dann inmitten eines anderen Beitrages noch schnell heruntergetragen ... ein Mensch mit einer Kamera auf der Schulter rannte von A nach B und hielt Musikanten und Publikum gleichermaßen das Objektiv und die kameraeigene Lampe ins Gesicht.. welche aber wirklich nur minimal störte und blendete. Schließlich war das Hauptlicht eh die meiste Zeit an, oder flackerte kurz auf, sodass sich die Augen an den stetigen Wechsel recht schnell gewöhnen konnten.
Ach, es war echt köstlich! Ich wusste nicht, dass Konzerte zu einer Trash-Veranstaltung werden können. Aber dann wiederum: wenns bei Filmen geht, wieso nicht auch bei Musik? :)

Die nächsten Tage werden wohl überwiegend für Hausaufgaben, Lernen, Lesen (endlich hab ich Zeit, A Clash of Kings weiterzulesen!) und Praktikumssuche draufgehen... ah, und Postkarten schreiben, natürlich ;)

Teil 5. es ... frostet

Jetzt ist es also soweit. In diesem Moment, in dem ich diesen Text hier schreibe, verrät mir eine Internetseite, draußen wären es -10 tatsächliche und -20 gefühlte Grad Celsius. Winter ist da, auch wenn noch kein Schnee liegt. Der Wind weht trotzdem eisig durch die Gegend..

Gestern haben wir uns gegen 12 Uhr in einer Gruppe in der Stadt - also im Zentrum, an der Uhr, die auf einem Bild in meinem ersten Blogeintrag zu sehen ist - getroffen, um wiedermal eine Führung durch die verschiedenen Stadtteile mitzumachen. Das gab es letzten Samstag auch schon und wurde von einem Amerikaner, Wyatt, der hier seit 2 Jahren lebt und für den Kazan Harald schreibt, durchgeführt. Der kennt sich hier bestens aus und kann zu allem Möglichen alles Mögliche erzählen. Da haben wir letzte Woche zB erfahren, wo Lenin gewohnt hat, als er hier studierte, wo sich die Jugend trifft, wo Konzerte stattfinden und dass das historische Zentrum der Baumana Ulitza gar nicht historisch ist, sondern nur so aussieht.
Naja, gestern sollte es eine Tour durchs Tatarische Viertel geben. Als allerdings nach 25 Min warten und mehrmaligem Anrufen immernoch keiner der "Führer" vor Ort war, haben wir uns halt alleine auf den Weg gemacht. Fazit: für in eine bestimmte Moschee darf man als normaler Hoschi Samstags nicht rein, das Viertel wirkt alt aber schön und der Wind ist echt eisig kalt um diese Jahreszeit! Als wir unseren Rundgang beendet hatten (wir waren zwischendurch noch im Zentrum, auf einem Markt und essen) entsprach unser Aggregatzustand ziemlich genau Käpt'n Iglos Fischstäbchen.
Ja, soviel zur Wetterbeschreibung. Was sonst noch los war: im nächsten Eintrag :)